Vorteile der multimodalen bzw. multiparametrischen MRT-Untersuchung der Prostata:
- sehr genaue Biopsie-Planung (statt ‚Blind’-Biopsie).
- hilfreich bei der evtl. späteren
Therapie-Planung durch
- genauere Information zum Tumorstadium (Lage, Größe des Tumors).
- multimodale Bildgebung der Nachbarorgane und Lymphknoten.
- ideal zur Verlaufskontrolle bei unbehandelten wenig aggressiven Tumoren im Rahmen der aktiven Überwachung (‚active surveillance’).
- keine Strahlenbelastung.
- theoretisch beliebig wiederholbar.
Wann ist dieses MRT nicht angezeigt?
- innerhalb von 6 Wochen nach vorausgegangener Prostata-Biopsie.
- innerhalb von 12 Wochen nach vorausgegangenen Prostata-Eingriffen.
- bei Patienten mit Herzschrittmacher (hier gibt es kaum Ausnahmen!).
- bei den meisten Patienten mit ‚Platzangst’ (Claustrophobie). In vielen Fällen nutzt allerdings eine medikamentöse Sedierung zum Zeitpunkt der Untersuchung.
Vorteile der MRT-gesteuerten Prostata-Biopsie:
- bei Erst-Biopsie: Nachweis von signifikanten ‚high grade’ Tumoren = vergleichbar mit der Standard-Biopsie-Methode (10-12 Biopsien, Sonographie-gesteuert). Allerdings weniger Nachweis von nicht-signifikanten ‚low grade’ Tumoren im Vergleich zur Standard-Biopsie. Insofern sichere und schnelle Diagnose bei aggressiven therapiebedürftigen Tumoren.
- nach vorheriger negativen Biopsie: deutlich erhöhter Nachweis von signifikanten Tumoren und insbesondere von aggressiven ‚high grade’ Tumoren im Vergleich zur Standard-Biopsie (JAMA. 2015;313(4):390-397). Interessant in diesem Zusammenhang ist folgende Veröffentlichung im Deutschen Ärzteblatt (Dtsch Arztebl Int 2015; 112(37): 605-11).
- während der Verlaufskontrolle bei unbehandelten wenig aggressiven Tumoren im Rahmen der aktiven Überwachung (‚active surveillance’): deutlich weniger Biopsien erforderlich zum Nachweis von aggressiveren Verlaufsformen.